Arbeit mit der Lernkartei an der Grundschule Oberdachstetten

Warum arbeiten wir mit der Lernkartei?

  • Lernpsychologie Gründe

    Eines der wichtigsten lernpsychologischen Gesetze zum sinnvollen Üben besagt, dass für das Einprägen und Lernen von Dingen kurze Einheiten mit Wiederholungen viel besser und effektiver sind, als einmaliges langes Üben. Man lernt schneller und deutlich nachhaltiger. Eine einzige sehr lange Übungseinheit (z.B. am Tag vor einer Probe) kann beim Lernen nachweislich sogar das Gegenteil bewirken und das Vergessen beschleunigen.
  • Arbeitsökonomie

    Es werden nur die Wörter oft geübt, die falsch geschrieben wurden; so müssen die Kinder nicht ständig das üben, was sie sowieso schon können.
  • Motivation

    Die Sinnhaftigkeit des Tuns und der Lernfortschritt werden den Kindern bei dieser Arbeitsform schnell klar: Ich muss nur das Üben, wo ich Schwierigkeiten habe und sehe, wie viele Wörter ich schon gut kann. Die Arbeit mit der Kartei ist immer auch Partnerarbeit: Das ist für die allermeisten Kinder eine zusätzliche Motivation und schult soziale Verhaltensweisen.
  • Soziales Lernen

    Von Partnerarbeit mit der Lernkartei profitieren beide : Man muss mich auf den Partner einstellen und übernimmt Verantwortung für den Lernerfolg des anderen. Beim Diktieren kommt es auf deutliches Sprechen und genaues Vergleichen bzw. Verbessern an. Natürlich prägen sich auch die Lernwörter durch Schreiben und Vorlesen immer besser ein. Nebenbei werden selbstverständlich soziale Verhaltensweisen eingeübt und trainiert.


Wie funktioniert die Arbeit mit der Lernkartei?

  • Am besten ist es, sich jeden oder jeden zweiten Tag eine kurze Einheit vorzunehmen. Für eine Einheit legt man entweder eine bestimmte Zeitspanne (nicht mehr als 10 - 15 Minuten täglich!) oder eine bestimmte Anzahl von Wörtern fest, die man üben möchte (z.B. 20 Stück!)
  • Man beginnt immer im ersten Fach und arbeitet dieses soweit wie möglich ab.
  • Macht das Kind einen Fehler, soll es diesen sofort verbessern. Das falsch geschriebene Wort bleibt im ersten Fach und wird dort an hinterster Stelle eingeordnet.
  • Wichtig: Ein Wort soll nie an einem Tag zwei Mal geübt werden, d.h. ich bin mit dem ersten Fach dann fertig, wenn ich im Stapel auf das erste Wort stoße, welches heute schon falsch gemacht wurde.
  • Wird ein Wort auf Anhieb richtig geschrieben, wandert es ein Fach weiter. Dort wird es ebenfalls hinter die dortigen Wörter eingeordnet.
  • Bin ich mit dem ersten Fach fertig, nehme ich mir das zweite Fach vor.
  • Immer wenn ein Fehler gemacht wird, muss das Wort ins erste Fach zurück und wird auf diese Weise öfter wiederholt.
  • Sollte die Arbeit so gut laufen, dass kaum Fehler vorkommen und im ersten und zweiten Fach fast keine Wörter mehr sind, kann man die Abstände zwischen den Übungseinheiten etwas strecken und nicht mehr jeden oder jeden zweiten Tag arbeiten.
  • Man sollte sich die Arbeit so einteilen, dass die Wörter in immer längeren Abständen wiederholt werden und ein Wort frühestens nach drei Monaten in das letzte Fach gelangt. Eine Verankerung im Langzeitgedächtnis wird nicht dadurch gewährleistet, dass nach einer Woche die Kartei durchgearbeitet ist!

Unser Schulkonzept beim Rechtschreiben Klasse 1-4

Eine Lerneinheit erstreckt sich über zwei Wochen.

  • 1. Woche

    1. Lernwörterkärtchen werden ausgeteilt. Die Lernwörter lehnen sich an die entsprechenden Einheiten im Arbeitsheft „Zauberlehrling“ an.

    Hausaufgabe bis Donnerstag: Übungen ins rote Heft machen, die unter dem Lernwort stehen.

    Die Zahlen unter dem Lernwort entsprechen dabei bestimmten Übungen auf dem Übungsplan, die für dieses spezielle Wort sinnvoll sind.

    Dabei bitte beachten:
    • Möglichst ordentliche Schrift (Rechtschreibleistung und Schriftbild stehen in direktem Zusammenhang!)
    • Gliederung: Lernwort als Überschrift; für ein neues Lernwort eine neue Zeile anfangen; nach Übungen zu einem Wort bleibt eine Zeile frei;
    • Alle Übungen in der angegebenen Reihenfolge für ein Lernwort durchführen, erst dann das nächste Wort beginnen.

    Nach Bearbeiten der Übungen schneiden die Kinder die Kärtchen aus und bringen sie mit dem roten Heft in einem Kuvert am Donnerstag mit in die Schule.

    In der Schule werden am Donnerstag die Lernwörter in das erste Fach des Karteikastens gelegt.

    Donnerstags wird das rote Heft von der Lehrkraft korrigiert. Wörter, die fehlerhaft sind werden markiert und sollten möglichst bald unter dem Eintrag verbessert werden.
    Die Kartei bleibt in der Schule, wird aber manchmal zum Üben auch mit nach Hause gegeben.

    Hausaufgabe sind immer ein bis zwei kurze Übungseinheiten (Wortdiktat bzw. kurze Sätze) von ca. 5-10 Minuten ins rote Heft. Wörter, bei denen Fehler gemacht wurden, wandern ins / bzw. bleiben im ersten Fach des Karteikastens.

  • 2. Woche

    In dieser Woche wird die Einheit in der Schule noch einmal vertieft geübt. Das passiert mit Übungsformen, die die Kinder von der ersten bis zur vierten Jahrgangsstufe erlernen und die sie begleiten: Zabulo (Computerprogramm), Übungen im Zauberlehrling, Silbenteppich, Stempelblatt, Laufdiktat, Partnerdiktat und Arbeitstexte.

    Neben den genannten Übungsformen wird unser Rechtschreibunterricht durch das „Selbstlernheft“, das „Schriftpflegeheft“ und das Computerprogramm „GUT 1“ individuell ergänzt.